11 März 2015

Die Tribute von Panem

Wenn es eine Buchreihe gibt, die in letzter Zeit in aller Munde war, dann bestimmt "Die Tribute von Panem". The Hunger Games. Catching Fire. Mockingjay. Hauptsächlich, weil die Filme gerade ziemlich aktuell sind, vielleicht aber auch, weil die Bücher wirklich gut sind.
Ganz allgemein: In dem "Die Tributen von Panem" von Suzanne Collins geht es um eine futuristische Version der USA, eingeteilt in 14 Bezirke: Das Kapitol - die Hauptstadt, die mit diktatorischer Macht über die anderen Bezirke herrscht und in der die Leute fast gar nicht mehr wissen, was außerhalb passiert. Alles was dort passiert, geschieht zum Vergnügen - man kann sich die Haut in modischen Farben einfärben lassen, Brechmittel nehmen um auf Feiern mehr essen zu können und brauch sich allgemein keinerlei Sorgen zu machen. Außerdem sind da die 13 Distrikte bzw. 12 nachdem der 13te aufgrund einer Revolution gegen das Kapitol durch das Kapitol zerstört wurde. Jeder der Distrikte ist für etwas besonderes verantwortlich: Landwirtschaft, Fischfang, Schwermetalle oder Kohle, um ein paar zu nennen. Die Produkte aus den Distrikten müssen so gut wie vollständig ans Kapitol ausgehändigt werden und folglich leiden die Menschen, im Gegensatz zu denen im Kapitol, an Hunger und haben ein schreckliches Leben. Um seine Macht aber noch zu verdeutlichen und seine Bürger zu unterhalten, veranstaltet das Kapitol jedes Jahr die so genannten "Hungerspiele" in denen je ein Junge und ein Mädchen aus jedem Distrikt in eine große Arena gesperrt werden. Dort müssen die 24 jungen Leute dann gegeneinander kämpfen, so lange, bis nur noch einer lebt.


Um ehrlich zu sein, habe ich den Hype um die Geschichte nie wirklich verstanden, nach dem Motto: "Was soll so toll daran sein, darüber zu lesen, wie sich junge Leute gegenseitig umbringen?" Als sich mir jedoch letztlich die Möglichkeit bot, die Bücher zu lesen, habe ich sie ergriffen und muss sagen: "Wow!" Zwar macht es zu Beginn wirklich den Eindruck, als würde es nur um diesen Todeskampf und die dramatische Liebesgeschichte der zwei Auserwählten aus Distrikt 12 gehen, aber je weiter man in der Serie voran kommt, umso mehr versteht man. Es geht nicht um dumme Teenager, sondern um diese futuristische Gesellschaft, die der heutigen gar nicht so unähnlich ist. Schrille Haarfarben, bunte Tattoos, übertriebene Feiern und sinnlose Realityshows - all das haben wir doch schon. Vor wenigen Tagen erst wurden in Argentinien durch einen Hubschrauber-Absturz 10 Teilnehmer einer französischen Realityshow getötet. Wenn man die Bücher liest, dann denkt man sich: "Oh wie schrecklich." und "Hoffentlich wird es nie so werden!", aber im Prinzip existiert vieles davon bereits. Es ist erschreckend, das so vor Augen geführt zu bekommen. Genau wie die Menschen in den Distrikten Hunger leiden und von den Mächtigen ausgebeutet werden, genau so ist es doch auch mit den Drittweltländern. Die reichen Europäer und Amerikaner kaufen ihnen ihre Waren ab, aber ihr Leben wird dadurch nicht besser. Sie müssen so gut wie alles verkaufen, um überhaupt am Leben zu bleiben.

Auch wenn "Die Tribute von Panem" von vielen als eine weitere Teenagergeschichte verstanden wird, steckt dahinter viel mehr - ich würde fast so weit gehen, die Bücher als Gesellschaftskritik zu verstehen. Denn viele werden sich darüber aufregen, wie schrecklich das Leben in Panem doch ist, aber die Parallelen zu unserer Welt sind zum greifen nah. Darum können die Bücher eigentlich auch nur als Voraussicht gesehen werden und wenn man nicht in "Panem" leben möchte, dann sollte man etwas unternehmen. Möglichkeiten gibt es genug. Und in Ländern wie Thailand haben sie auch schon zu Revolutionen geführt. So viel Macht in nur drei Büchern über ein fiktives Land in der Zukunft. Vielleicht steckt ja wirklich mehr dahinter, als die meisten denken.
Ich würde die Bücher ohne Ausnahme jedem empfehlen, denn Suzanne Collins liefert durch die Geschichte eine sehr reale Zukunftsvision, die wir tunlichst verhindern sollten. Mir persönlich haben die Bücher sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt darauf, mir die Filme anzusehen.

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