30 Oktober 2014

Buchtipps

So, versteht mich jetzt nicht falsch: Ich liebe es, zu bloggen. Aber manche Post stapeln sich bei mir für Ewigkeiten, weil ich zu faul bin, sie endlich zu schreiben. Deswegen kommt hier mal wieder ein gesammelter Buchtipps-Post, vier Rezensionen von empfehlenswerten Bücher.

Nummer 1: "Rubinrotes Herz, eisblaue See" von Morgan Callan Rogers. Um ehrlich zu sein, wusste ich zu Beginn nicht wirklich, was ich von der Geschichte halten soll. Ausgangsituation war, das Florines Mutter nach einem Streit mit Florines Vater verschwindet. Keiner weiß, wohin, die Polizei lässt nach ihr Suchen - bringt alles nix. Daraufhin sind die beiden, also Florine und ihr Vater, allein und es dauert nicht lange, da macht sich eine Frau an Florines Vater ran. Stella. Stella hatte Florines Mutter gehasst und hat auch keine andere Anstellung gegenüber Florine. Und dann wird aus Florines Leben erzählt. Wie sie viel Zeit mit ihrer Großmutter verbringt. Wie sie die "große Liebe" entdeckt. Wie sie sich durchschlägt. Wissenswert wäre vielleicht auch, dass die Geschichte in einem Fischerdörfchen in Maine spielt, wo man entweder mit dem Boot rausfährt, in der Stadt arbeitet oder sich, wie Florines Großmutter, mit Stricken und Backen sein tägliches Brot verdient.
Was mich an dem Buch sehr angesprochen hat, war der Lebensstil der Leute. Die gelassene Mentalität, die die Leute in diesem Dörfchen zu haben scheinen. Und ansonsten. Naja. Allgemein würde ich das Buch als seltsam beschreiben. Nicht als schlimm verstörend, sondern einfach als seltsam. Zusammenhangslos. Für graue Tage ist es eine schöne Lektüre. Durchaus empfehlenswert, meiner Einschätzung nach ab 14/ 15 Jahren. Eher an Mädchen. Ein bisschen verwirrend, aber gut geschrieben.

Nummer 2: "Die 13 1/2 Leben des Kaptain Blaubärs" von Walter Moers. Wie auch die anderen Bücher von Walter Moers spielt dieses auf dem fiktiven Kontinent Zamonien und ich liebe dieses Land und was dort alles passieren kann. Von Kaptain Blaubär hat bestimmt schon mal jeder gehört und demensprechend werden auch die Erwartungen gegenüber diesem Buch sein. Anders als man denken würde, ist das aber nicht unbedingt ein Kinderbuch. Denn das Buch handelt von Blaubärs wirklichem Leben mit fleischfressenden Inseln, Rettungsdinosauriern, sprechenden Wellen und Dr. Abdul Nachtigallers Nachtschule. Nicht zu vergessen die Stollentrolle. Das Buch ist sehr unterhaltsam und absolut empfehlenswert, Jungen und Mädchen gleichermaßen, aber erst ab ca. 12 Jahren, weil man vorher einfach nicht alles verstehen und ich finde es immer schade, wenn man nur hört, aber nicht hinter die Worte blicken kann.

Nummer3: "Die Analphabetin, die rechnen konnte" von Jonas Jonasson. Nach dem großen Erfolg mit "Der Hunderjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" waren die Erwartungen an Herrn Jonasson  natürlich sehr hoch und viele sind der Meinung, dass sein zweites Buch schwächer ist, als sein erstes. Ich aber nicht. Die Geschichte handelt von einem Mädchen aus einen Slum in Johannesburg. Eine Analphabetin ist sie nicht wirklich - sie kann sogar ziemlich gut lesen und rechnen - aber als eine Schwarze aus dem Slum wird sie automatisch so bezeichnet. Über viele Umwege gelangt sie als Putzfrau in ein Atombombenentwicklungszentrum und lernt gleich nochmal ganz viel über Atomphysik. Insgesamt reihen sich in dem Buch seeeehr viele Zufälle aneinander, was das Buch gleich noch ein bisschen mehr unterhaltsamer macht. Mir persönlich liegt die Personalität der "Analphabetin" näher, als die des "Hunderjährigen", weswegen mir dieses zweite Buch fast besser gefallen hat, aber es ist zumindest genauso gut, wie sein Vorgänger. Empfehlen kann ich das Buch wirklich jedem, besonders denen, die an weltlicher Politik und skurrilen Zusammenhängen interessiert sind.

Das letzte Buch ist "Das Schneemädchen" von Eowyn Ivey und handelt von einem alten Ehepaar, das immer kinderlos geblieben ist und deshalb beschließt, nach Alaska auszuwandern und sich dort eine eigene Existenz aufzubauen. Doch als es dann eines Tages anfängt, zu schneien, beschließen sie, einen Schneemann bzw. ein Schneemädchen zu bauen. Sie geben ihm einen Schal und Handschuhe und als sie am nächsten Morgen nach ihm sehen wollen, ist es weg. Geblieben ist nur ein Haufen Schnee und seltsame Fußspuren, die von ihm weg zum Wald führen. Und genau an diesem Tag sehen sie auch zum ersten Mal ein kleines blondes Mädchen, dass zwischen den Bäumen umherhuscht und von einem Fuchs begleitet wird. Parallel zu einem russischen Märchen erzählt Eowyn Ivey eine fantastische Geschichte, die nur zu oft auf Tatsachen basiert. Man blickt nie ganz durch, ob das alles jetzt echt ist oder nicht, was dran ist, an dem Märchen vom Schneemädchen und ob wirklich ein Zusammenhang zu dem kleinen Mädchen in Wald besteht. Ich würde das Buch als ziemlich undurchschaubar und verwirrend einstufen, denke aber, dass es definitiv lesenswert ist. Vielleicht, wenn man ein wenig verrückt ist, wie ich, sollte man es nicht unbedingt an einem grauen Winterabend in der Nähe eines Waldes lesen, aber jetzt, wo die Tage kürzer und die Nächte länger werden, ist es genau das richtige Buch um eine heiße Tasse Tee vor dem Ofen zu genießen. Empfehlen würde ich es ab 15 an die Mädchen, die sich schon immer ein wenig für das mystische und fremde anderer Länder interessiert haben.

In der Hoffnung, dass vielleicht ein Buch für den Winter für euch dabei war oder ihr allgemein etwas mit den Buchtipps anfangen konntet, verbleibe ich erstmal.

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