03 April 2014

Eragon

So, ihr Leutchen. Nachdem ich sie tausend Mal angepriesen habe, ist sie nun auch endlich da: Meine Eragon Gesamtrezension. Sie umfasst alle vier Bücher und den Film und ich möchte gleich von vornherein warnen, dass dezente Spoilergefahr besteht, aber ich werde mein möglichstes geben, euch noch nicht so viel vorweg zu nehmen.
In den Eragon Bücher (und natürlich auch im Film) geht es um - keine Frage - Eragon, einen normalen Bauernjungen, der aber eines Tages (ohne es zu wissen) ein Drachenei findet. Er hält es für einen Stein, bewahrt es bei sich zu Hause auf und - schwups - hat er plötzlich einen "eigenen kleinen Drachen". Da er zusammen mit seinem Onkel und seinem Cousin auf einem Hof etwas abseits vom Dorf lebt, besteht kaum Gefahr, dass der Drache gesehen wird, trotzdem beschließt Eragon, niemandem davon zu erzählen und versteckt ihn im Wald. Bzw. sie, weil es sich um eine Drachendame handelt, die er letztlich auf den Namen "Saphira" tauft. Neugierig geworden versucht er aus dem Geschichtenerzähler des Dorfes alles über Drachen herauszuquetschen, der schöpft natürlich Verdacht und nach ein paar prekären Ereignissen fliehen die Beiden. Von diesem Geschichtenerzähler, Brom heißt er, lernt er dann das, was er zum Leben braucht und auch viel über Alagaesia, dem Land in dem alles spielt. Es wird von Galbatorix einem Diktator beherrscht und da so eine Diktatur ja nichts wirklich feines ist, beschließt Eragon, sich den Varden, einer Untergrundbewegung, die sich gegen das Imperium richtet, anzuschließen. Unterwegs lernt er Murtag kennen, der ungefähr in seinem Alter ist und die beiden werden gute Freunde. Bei den Varden kommt es schließlich zu vielen Kämpfen, unter anderem gegen Urgals (Riesen ähnlich, kampfbesessene Wesen) und im Laufe der Bücher vervielfacht sich diese auch, da sich die Varden in den Kopf gesetzt haben, Alagaesia "zurück" zu erobern. Vielmehr möchte ich gar nicht zu der Handlung sagen, da das meiste überraschend dazu kommt und ich euch das nicht nehmen will.
Mir haben die Bücher sehr gut gefallen, ich musste mich zwar erstmal an den Schreibstil des Autoren Christopher Paolini gewöhnen, aber dann hat mir das Lesen richtig Spaß gemacht. Am Anfang und auch Zwischendurch zieht sich das Ganze manchmal ein bisschen hin, an anderen Stellen passiert sehr viel sehr schnell und die Bücher waren dadurch für mich auch eine kleine Herausforderung - einerseits nicht die Motivation am Lesen zu verlieren und andererseits wirklich genau zu lesen, denn manche Details spielen später nochmal eine Rolle und man denkt es nicht. Was mir sehr gut gefallen hat war die Karte von Alagaesia, die sich vorne in jedem Buch befindet, denn so konnte man schön Eragons Reisen nachvollziehen und auch der "Sprachteil" hinten im Buch war eine gute Idee, weil man so manches besser nachvollziehen konnte.
Der Film dagegen war absolut nicht mein Fall. Zwar doch sehr schön gemacht und hätte ich die Bücher nicht gekannt, wäre ich wahrscheinlich begeistert gewesen, aber es war so, dass ich, als ich den Film sah, am Ende des dritten Bandes war und da haute überhaupt nichts hin. Angefangen bei dem Eragon, der so überhaupt nicht aussah, wie der Eragon, der im Buch beschrieben wurde, über die Saphira mit der - vor allem für einen Drachen - viel zu hohen Stimme, bis hin zu den tausend Abweichungen von der normalen Geschichte, so dass ich am Ende den Eindruck hatte, ein anderes Buch gelesen zu haben. Aber ich kann ja nicht meckern: Ich hatte bereits im Vorfeld viele schlechte Rezensionen gelesen, wollte den Film trotzdem unbedingt schauen und nun habe ich den Salat. Die einzigen Rollen, die meiner Meinung nach passend besetzt waren, waren die der Arya, der Saphira und die von Murtag - alle anderen passten überhaupt nicht in das Bild der Figuren, die einem das Buch vermittelt. Auch die Drehorte waren meiner Meinung nach schlecht gewählt - abgesehen von Farthen Dur und dem Hof von Eragons Onkel. Ein Fehler, der nicht unbedingt einer sein muss, den ich nur als solchen aufgegriffen habe, ist auch die Zeit bzw. der Stil der Häuser. Ich weiß nicht, ob es den anderen Leuten, die die Bücher gelesen haben, genauso geht, aber ich fand, dass das Ganze vom Regisseur einfach viel zu früh eingeordnet wurde. Eragon spielt aus meiner Sicht im Mittelalter, in der Zeit, wo's schon richtige Häuser, Fachwerk oder so, gibt und das was die da hatten waren Hütten - wenn überhaupt. Eine Schenke bzw. Kneipe ist bei mir immer noch ein geschlossenes Haus und nicht ein paar Bänke um ein Feuer mit 'nem Dach drüber.
Naja, der Film hat mir jedenfalls nicht gefallen, aber die Bücher haben mich so fasziniert, dass sich das Ganze ein wenig ausgleicht und wie gesagt, für Leute, die die Bücher nicht kennen, stelle ich mir den Film richtig toll vor, denn es ist nicht so, dass er schlecht gemacht ist - ganz im Gegenteil. Die Drachen wirken überzeugend und auch sonst ist viel sehr realistisch dargestellt, er hat halt bloß fast nichts mit den Büchern zu tun und das erwarte ich eigentlich, wenn ein Buch verfilmt wird.
Empfehlen würde ich die Eragonbücher an abenteuerlustige, Fantasy-begeisterte und das-Lesen-liebende Leser ab ~ 12 Jahren, eher an Jungen, als an Mädchen. Für "ungeübte" Leser dürfte die Reihe eine Herausforderung darstellen, da ein Buch gut und gerne um die 800 Seiten hat, aber die Geschichte ist dann doch ziemlich fesselnd, so dass sich das Ganze alles in allem leicht wegliest. (Zumindest für mich.)
Mein Fazit: Sehr tolle Bücher, absolut lesenswert und wer nicht vorhat, die Bücher zu lesen, kann sich auch gerne den Film anschauen. Gefährlich wird's erst dann, wenn man sich als "Nur-Film-Kennender" mit "Einem-der-alle-Bücher-gelesen-hat" unterhält - glaube ich zumindest. ☺


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